Leistungen
1. Zielbestimmung
2. Konzeptionelle Grundlagen
3. Betreuungsschwerpunkte
1. Zielbestimmung
Ziel der Arbeit ist es, wohnungslosen Männern einen sicheren Wohnplatz zu bieten, von dem aus Neuorientierung und Veränderung der bisherigen Lebenssituation möglich ist.
In der Regel haben die Bewohner bereits eine längere Zeit in äußerst prekären Verhältnissen hinter sich. In der ersten Zeit geht es daher um Stabilisierung. Erst danach kann die Neuorientierung beginnen. Gemeinsam werden Ziele festgelegt, an deren Erreichung die Bewohner während des Aufenthaltes arbeiten wollen.
Am Ende der Maßnahme steht das Leben in geeignetem Wohnraum mit finanzieller Absicherung und einer Perspektive, die ein eigenständiges Leben ermöglicht.
2. Konzeptionelle Grundlagen
Wir arbeiten nach dem ganzheitlich-systemischen Ansatz und arbeiten im Sinne des Wachstumsmodells. Die Grundlage ist ein im Verein erarbeitetes Menschenbild.
Wir arbeiten nach dem Bezugsbetreuungssystem. Es gibt für jede Klienten eine feste Bezugsperson, mit dem Ziel, eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Auf dieser Basis können alte Verhaltensmuster reflektiert und verstanden werden, um dann eine Neuorientierung einzuleiten. Ergänzt wird die Einzelarbeit durch regelmäßige und verbindliche Gruppenangebote. Diese sind ein wichtiges Feld für soziales Lernen.
Im Gruppengespräch werden die Bewohner angehalten, Konflikte zu thematisieren, Kritikpunkte zu äußern und eigenes Erleben für die Mitbewohner auszudrücken und transparent zu machen. So entsteht ein Übungsfeld, in dem die eigene Gefühlswelt nicht verdrängt und geleugnet werden muss, sondern in einem respektvollen Klima einander mitgeteilt werden kann.
Die Vertretung eigener Interessen, die Berücksichtigung fremder Bedürfnisse, die Bereitschaft, Kompromisse zu entwickeln und zu einem Konsens zu finden, sollen dadurch gefördert werden.
Darüber hinaus gibt es wiederkehrende Gruppenangebote, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der jeweiligen Bewohner orientieren.
3. Betreuungsschwerpunkte
Innerhalb der ersten 10 Wochen wird gemeinsam mit dem Bezugsbetreuer ein Hilfeplan erstellt, der die Grundlage für die Betreuung bildet. Dieser wird halbjährlich überprüft und fortgeschrieben.
Bei Einzug wird zunächst die Grundversorgung sichergestellt (Unterkunft mit Schlaf- und Kochmöglichkeit, finanzielle Mittel zur Selbstversorgung).
Ein Kernpunkt der sozialpädagogischen Arbeit im Horizont-Haus ist die Gestaltung und Strukturierung des Alltags, die individuell geplant und erarbeitet wird. Das kann z.B. den Besuch einer Tagesstätte/Tagesklinik oder Maßnahmen zur beruflichen Orientierung / Integration beinhalten.
Neben der Unterstützung bei der Geldverwaltung bieten wir verschiedene Hilfen bei der Regelung von Schulden an. Bei speziellem Bedarf besteht die Möglichkeit sich an die vereinsinterne vorbereitende Schuldnerberatung zu wenden.
Im Rahmen der Gesundheitsförderung begleiten und unterstützen wir die Bewohner sowohl bei medizinischen und soziotherapeutischen Maßnahmen, als auch bei Fragen zum Substanzmissbrauch. Dies kann die Anbindung an eine Suchtberatung oder die Vorbereitung auf eine stationäre Entwöhnungsbehandlung beinhalten.
Zur Förderung einer gesunden Ernährung wird wöchentlich eine Kochgruppe angeboten.
Wir unterstützen beim Aufbau und Erhalt bzw. der Klärung sozialer Beziehungen. Hierzu gehören auch Paar- und Familiengespräche.
Männer mit Migrationshintergrund erhalten bei Bedarf Unterstützung bei der Klärung von aufenthaltsrechtlichen Fragen.
Männer, die straffällig geworden sind, unterstützen wir bei der Bewältigung der Folgen.
Gegen Ende der Betreuung liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Suche nach einem geeigneten Wohnraum. (Suche, Bewerbung, Vertragsabschluss und Umzugsorganisation)
Insbesondere die wirtschaftliche Sicherung ist gegen Ende der Maßnahme ein wichtiges Thema. Hierzu zählt die Klärung und Geltendmachung von Ansprüchen auf Leistungen (Miete, Kaution und Erstausstattung).
Es ist möglich, bis zu zwei Jahren im Horizont-Haus zu leben, in begründeten Ausnahmefällen auch darüber hinaus. Wenn von den Bewohnern gewünscht, besteht nach Beendigung des stationären Aufenthaltes die Möglichkeit einer ambulanten Nachbetreuung.
Hier finden Sie unseren Flyer des Männerwohnheimes HORIZONT-HAUS